LUISA RICAR  
writer and director
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FACING OTHERS - IM/POSSIBLE SPACES. Ein Open Call der Gessnerallee Zürich.

Im Winter 2018 verschickte die Gessnerallee einen Open Call mit dem Titel Im/Possible Spaces. Gesucht wurden experimentelle ästhetische Zugriffe, die sich mit dem Un/Möglichen auseinandersetzen. FACING OTHERS von Luisa Ricar ist eines der sechs Projekte, dass aus 166 Bewerbungen ausgewählt wurde. 

FACING OTHERS
Vor einem Monat haben in diesem Raum 11 Chats stattgefunden. Die Anlage war vorgegeben: Zwei Menschen, die sich nicht kennen, chatten miteinander, ohne sich zu sehen. Auf der einen Seite sassen zufällig ausgewählte Personen, wäh- rend es auf der anderen ausschliesslich Frauen mit Migrationshintergrund waren.

Das Ziel des Chats war, genügend Informationen über das Gegenüber zu sam- meln, um sich die Person vorzustellen. Ausgehend von zwei binären Avatar-Roh- lingen konnte man sich ein Phantombild seines Gegenüber basteln. Die Teilneh- menden kreierten dabei erst einen Avatar, mit dem sie sich selber darstellten. Danach veränderten sie diesen während des Chats so, dass er immer mehr dem fremden Gegenüber entsprach. Folgende Fragen waren verboten:

Was ist dein Geschlecht? Wie alt bist du?Was ist deine Herkunft?

Am Anfang jedes Gesprächs stehen sich also die beiden Avatare gegenüber. So, wie sich die Teilnehmenden selbst dargestellt haben. Diese verändern sich durch die Vorstellung des anfänglich fremden Gegenübers. Zum Schluss jedes Chats entsprechen die Avatare jeweils gänzlich den Vorstellungen des Gegenübers.

Warum FACING OTHERS?
Wer ist denn «das Andere»?
Und wodurch konstituiert sich ein «Wir»?

Während auf der Welt Kriege toben, Menschen fliehen und die Welt brennt, ver- eisen unsere Herzen. Die Konstitution «des Anderen» durch das Hervorstreichen von angeblichen Unterschieden suggeriert ein «Wir». Dieses konstituierte «Wir» suggeriert Sicherheit und Identität. Frauen mit Migrationshintergrund werden be- sonders oft zu «den Anderen» gezählt. Patriarchale Strukturen, restriktive Asyl- gesetze, Sprachbarrieren und vieles mehr isolieren zusätzlich.

Mit FACING OTHERS eliminieren wir möglichst viele dieser ausschliessenden Faktoren. Leute lernen sich kennen, ohne durch Vorurteile, Sprachbarriere oderZugang zu Räumen beeinflusst zu sein. Wir wollen mit FACING OTHERS einenRaum eröffnen, in dem Menschen sich begegnen. Und das sagt ja Kunst immer, dass sie das will. Versuchen wir es also auch hier.

Chatteilnehmende: Aniri Z Celia Bode I Fabio Weiler I Joni I Ju & Domi I Lawrence Bernet I Mijo Tunjic I Morice Grigoletto I Mariana Vieira I Santiago Laurin Pina Sascha Rijkeboer I Wanda Wylowa Chatteilnehmende / Inhaltliche Mitarbeit: Aramatou AsmaBaum I Dana Balluch SK I Duygu Dursun I Evrim Kaktus I Nafissa Saya Beratung:Lisa Schurrer I Marie Gamedesign: Tabea Iseli I Goran Saric Szenografie / InhaltlicheMitarbeit: Annatina Huwiler I Marina Lucena Rengel Beratung: Lisa Schurrer I MarieModeration Podium: Kanchana Chandran Konzept / Kuration / Video: Luisa Ricar

  • Sa, 11.01. 20 / 18 - 23 h / Vernissage, Installation ab 18 h, Performance um 20 h
  • Di, 14.01.20 / 18 - 22 h / Installation offen
  • Do, 16.01.20 / 18 - 22 h / Installation offen
  • Fr, 17.01.20 / 18 - 22 h / Installation offen, 19 h Podium
  • Sa, 18.01.20 / 18 - 23 h / Finissage, Installation ab 18 h, Performance um 20 h

https://www.gessnerallee.ch/im-possible-spaces/




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